Dienstag, 20. November 2007
Zauberlied
Mir ist als hört' ich wieder des Bänklern prophezei'n
Die alten Zauberlieder entstehen in mir auf's Neu

Ich wand're durch die Weiten, drauf Nebel, Tau und Licht
Und die Elfenschemen gleiten in einem Traumgesicht

Wo Farne Zungen redet, der wogigen Klippen rauscht
Und der Falk das Feld befehdet, der Druid dem Vogel lauscht

Inmitt' von Ros' und Dornen, vor Efeu, Rank und Moos
Ein Schloss der sieben Nornen, die spinnen mir mein Los

Ich säume stumpf vor Steinen den Meistern alter Zeit
Mit rot' und weißen Bäumen, bis ich zum Tod bereit

Auf all bewegten Wellen, der Lilien Nebelschwarm
Ich fahr in Morgenhelle mir vorbestimmte Bahn'

- Verfasser unbekannt -

(Auch der Text des Liedes 'Nachtfraß' von Potentia Animi,
vom Album: Das erste Gebet)
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Montag, 19. November 2007
Ewigkeit
Diese Erde voll Beschwerde schenkt uns falsche Freunden nur;
Sie verglühen und verblühen wie die Lilien auf der Flur.
Eitles Leben, Ruhmbestreben rauben uns den Himmelspreis,
Denn das Mehren und Begehren stürzt uns in den Höllenkreis.
Unser Leben, sterblich Weben, ohne Saft und Lebenskraft,
Geht und schwindet und erblindet wie ein Schatten schemenhaft.
Was wir walten und gestalten hier auf dieser Erdenwelt,
Das verwehet und vergehet, wie das Laub zu Boden fällt.
Lasst uns scheiden und vermeiden dieses Daseins eitlen Hohn,
Nicht gefährden hier auf Erden unsrer Zukunft bessren Lohn.
Lasst uns fliehen, uns entziehen unsres Leibes Lustbarkeit,
Dass der wahren heil’gen Scharen in des Himmels Seligkeit
Schutz und Segen allerwegen uns erschließt die Ewigkeit!

Carmina Burana
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Sonntag, 18. November 2007
Begräbnis einer alten Bettlerin
Vier Männer dort, in schwarzem Kleid,
Die tragen auf der Bahre,
Lastträger, ohne Lust und Leid,
Des Todes kalte Ware.

Sie eilen mit dem toten Leib
Hinaus zum Ort der Ruhe.
Schlaf wohl, du armes Bettelweib,
In deiner morschen Truhe!

Dir folgt kein Mensch zum Glockenklang
Mit weinenden Gebärden;
Die Not nur blieb dir treu, solang
Von dir noch was auf Erden.

Dir gab der Menschen schnöder Geiz
Ein Leichentuch zerfetzet,
Hat ein verstümmelt Christuskreuz
Dir auf den Sarg gesetzet;

Doch kränkt dich nicht der bittre Spott
In deinem tiefen Frieden,
Daß man selbst einen schlechtem Gott
Dir auf den Weg beschieden.

Einst blühtest du im Jugendglanz,
vom ganzen Dorf gepriesen
Die schönste Maid beim Erntetanz
dort unten auf der Wiesen.

Folgt keiner dir der Bursche nach,
Die dort mit dir gesprungen?
Wohl längst die muntre Fiedel brach,
Die dort so hell geklungen!

Nikolaus Lenau (1827)

(Lied: Bettelweib)
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Samstag, 4. August 2007
04.08.07 Altstadtfest Auerbach
Auerbach im Vogtland ist dieses Jahr 725 Jahre alt geworden. Ein würdiger Anlass für ein großes Altstadtfest.
Neben Potentia Animi spielten auch noch Heidenlärm und Ralf der Rabe.

Die Bruderschaft war wieder mit fünf Mann vertreten. Bruder Storch, der leider in Bückeburg vor einer Woche gefehlt hatte, spielte wieder die Sackpfeife.
Bruder Storch ist nicht neu in der Bruderschaft, er ist schon früher für Bruder Schaft eingesprungen, als dieser verhindert war und gilt sogar als Gründungsmitglied.
Und eine Frage die immer wieder in Verbindung mit den Kuttenhengsten gestellt wird, ist: "Wo ist eigentlich Bruder Schaft?"
Nun wer die Bruderschaft kennt, der weiß, dass die Mönche auf diese Frage niemals eine wahre Auskunft erteilen werden. Wahrscheinlich zwingt sie die Schweigegelübde dazu.
In Auerbach kam aber plötzlich das Gerücht auf, die Musiker hätten ihren Mitbruder schlicht und einfach vergessen. Schuld soll das aus Russland importierte Weihwasser sein. Wir halten das aber für unwahrscheinlich, weil auch wir dieses Weihwasser konsumieren, und wir noch nie eine Andacht vergessen haben.
Dennoch meinten die Musiker in Auerbach auf die Frage nach Bruder Schaft trocken, er würde jetzt Autoreifen wechseln.
Glauben sie jetzt vielleicht, dieser Herr Schaft war nur ein Mechaniker, der in diesem Frühjahr die Sommerreifen auf ihren Bandbus geschraubt hatte?
Nur Schnabausus Rex Superstar soll sich noch genau an ihn erinnern, aber leider spricht er selten darüber!

Bruder Hubertus ist nicht der neue bei Potentia Animi, aber auch er sorgte für Gottes Segen auf dem Marktplatz in Auerbach. Potentia Animi und uns gab er den Segen mit der feuchten Klobürste, obwohl er starke Zweifel an der Aufrichtigkeit der musikalischen Mönche hatte.

Fotos aus Auerbach








Bruder Schaft gönnt sich ein Bier in Wernesgrün, Brauereifest 2006. Wechselt er jetzt tatsächlich Autoreifen?




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